„Schönsprech – die Inflation der angenehmen Stimmen“ – gehört bei Deutschlandradio
Einen interessanten Beitrag zum Nachhören auf dradio.de haben wir gefunden. Unter dem Titel „Schönsprech, Die Inflation der angenehmen Stimmen“ hat das Deutschlandradio Kultur unter der Regie von Philippe Bruehl am 12.08.2012 einen Sende-Beitrag zum Phänomen wohlklingender Stimmen veröffentlicht. Den können Sie hier hören oder lesen.
Unbewusst hören wir täglich wohltrainierte Stimmen – im Aufzug, in der Werbung, im Internet, im Kinofilm, im Auto, dem Zug oder im Baumarkt am Regal. Was klingt schön und wofür? Warum ist eine gute Stimme Gold wert? Weshalb verdienen Top-Sprecher und Sprecherinnen oder „Stimmen“ so viel wie angesagte Models? Wir lernen im Beitrag, daß sich bestimmte Kriterien, die den Wohlklang einer Stimme definieren anhand einer Stimmanalyse und Auswertung am Computer bestimmen lassen. So – lesen wir an anderer Stelle – vermitteln z.B. die Werte “Shimmer” (Durchschnittliche Differenz zwischen zwei aufeinanderfolgenden Amplituden, und “Jitter“ (Schwankungen in der Grundfrequenz einer Stimme) verlässliche Informationen über den Grad z.B. der Heiserkeit einer Stimme. Ein sehr gelungenes Hörstück über die komplizierte Suche nach den schwer fassbaren Wirkungen der omnipräsenten schönen Stimmen.
Wir sind umzingelt von schmeichelnden Werbestimmen. Sonor, gutgelaunt und wohl artikuliert raunt es im Fernsehen, Kino, Radio und aus Supermarktlautsprechern. In Hollywoodfilmen spricht noch der letzte Obdachlose mit sattem Timbre und perfekter Betonung, und jedes Spiel mit der deutschen Nationalmannschaft wird mit weltbewegter Schwere von Robert Redfords deutscher Synchronstimme angekündigt – in der Werbung für ein Bier aus der Eifel…“