Bergsee

Wer masst sich eigent­lich an, dass Intro­ver­tierte nur Mit­ar­bei­ter 2. Klasse sind?

Berg

Wer masst sich eigent­lich an, dass Intro­ver­tierte nur Mit­ar­bei­ter 2. Klasse sind?

In mei­nen Semi­na­ren für Men­schen, die im IT Bereich plötz­lich zum Pro­jekt­ma­na­ger wer­den, zeigt sich, dass es zum einen um die Wir­kung der Per­son geht und um Fra­gen der Prä­senz. Intro­ver­tierte wer­den oft als schüch­tern, ruhig und zurück­hal­ten beschrie­ben. Wie es in der Rea­li­tät ist, beleuchte ich hier.

Meine Erfah­rung zeigt, dass Intro­ver­tierte ihre Ent­schei­dun­gen mit Tief­gang gut über­le­gen. Und sie kön­nen auch wirk­lich gut zuhö­ren. Aus­ser­dem sind sie beson­ders zuver­läs­sig und machen keine lee­ren Ver­spre­chun­gen. Sie agie­ren äus­serst bedacht und sie haben eine aus­ge­prägte Beobachtungsgabe. 

Oft gibt es das Vor­ur­teil gegen­über Intro­ver­tier­ten, dass sie lang­wei­lig sind, dass es „staubt beim Spre­chen“. Ihr in sich gekehr­tes Auf­tre­ten führt zu Vor­ur­tei­len, die sind falsch. Sie stel­len sich häu­fig die Frage, was wäre, wenn ich doch nur etwas extro­ver­tier­ter wäre? In der Zusam­men­ar­beit ver­mittle ich ihnen, dass sie auch einen Anteil Extro­ver­tiert­heit in sich tra­gen. Sie haben – wie alle Men­schen – Wesens­züge in beide Rich­tun­gen. Jetzt gilt es, auch die ande­ren Fas­set­ten der Extro­ver­tiert im Team anzu­wen­den. Das kos­tet manch­mal Über­win­dung und es macht Sinn, am Selbst­be­wusst­sein und den eige­nen Stär­ken zu arbei­ten. Es reicht, dass sie so sind wie sie sind. Die Aner­ken­nung im Team wird erhöht und die Pro­jekte kön­nen im rich­ti­gen Zeit­rah­men abge­schlos­sen wer­den. Jetzt gelin­gen auch die Abspra­chen im Team. Dies ist für HR, für die Kun­den und im Pri­va­ten inter­es­sant. Es lohnt sich, den Mut auf­zu­brin­gen, mit der Füh­rungs­kraft die­ses Thema im Jah­res­ge­spräch mit aufzunehmen.