Bergsee

Medi­ta­tion – Spu­ren im Kopf

Medi­ta­tion – Spu­ren im Kopf

Medi­ta­tion kann lang­fris­tige, posi­tive Wir­kun­gen im Gehirn haben – aller­dings erst nach viel Trai­ning. Medi­ta­ti­ons­pra­xis fin­det seit Jah­ren auch Ein­zug im Busi­ness. Ich habe sel­ber Aus­bil­dun­gen in Media­tion und biete Füh­rungs­kräf­ten Rah­men mei­nes Balance-Coa­chings die Ein­füh­rung in die Pra­xis an. Ein Arti­kel in der Süd­deut­schen fragt nicht mehr, ob Medi­ta­tion einen Effekt hat – son­dern wel­chen. Und das liest sich ganz span­nend so:

philosophie

Immer noch hal­ten viele Men­schen die Medi­ta­tion für eine rein reli­giöse Pra­xis. Dabei ent­fal­tet sie mess­bare Wir­kung – auf Gehirn, Gedan­ken und Gesundheit.

Von Kai Kupferschmidt 

Ein Lager­raum, kahle Wände. Kal­tes Licht beleuch­tet die Sta­pel von Holz­kis­ten. Die Auf­gabe lau­tet, die grü­nen Glä­ser ein­zu­sam­meln, die hier und da auf den Kis­ten ste­hen. Doch plötz­lich sind über­all Spin­nen. Dicke, haa­rige, furcht­erre­gende Spin­nen krab­beln über den Boden, kle­ben an den Wän­den. In einer Ecke des Rau­mes steht ein grün leuch­ten­des Glas. Dar­un­ter ragen wie­derum Spin­nen­beine her­vor. Das Herz pocht. Der Kör­per mel­det: Angst.

Dabei geht es hier – im Kel­ler des Max-Planck-Insti­tuts für kogni­tive Neu­ro­wis­sen­schaf­ten in Leip­zig – weder um Spin­nen­pho­bien noch um Angst­stö­run­gen. Die Hirn­for­sche­rin Tania Sin­ger und ihr Team wol­len viel­mehr unter­su­chen, wie Medi­ta­tion Men­schen ver­än­dert. Der pro­gram­mierte Alb­traum, intern „Raum 101“ genannt, gehört zu einem For­schungs­pro­jekt. Den Pro­ban­den wird die künst­li­che Umwelt über einen Helm auf die Netz­haut pro­ji­ziert, um her­aus­zu­fin­den, ob das men­tale Trai­ning Men­schen hilft, ihre Emo­tio­nen bes­ser zu regulieren.

Immer noch hal­ten viele Men­schen die Medi­ta­tion für eine nur reli­giöse Pra­xis, mit der sich vor allem rot gewan­dete Mön­che im Hima­laja beschäf­ti­gen. Tat­säch­lich ist sie eine psy­chi­sche Tech­nik, mit der prin­zi­pi­ell jeder Mensch sei­nen Geist und die Gesund­heit beein­flus­sen kann.

Die Frage ist nicht mehr, ob Medi­ta­tion einen Effekt hat – son­dern welchen 

Dass Medi­ta­tion Spu­ren im Gehirn hin­ter­lässt, ist mitt­ler­weile gut belegt. Der Psy­cho­loge Richard David­son von der Uni­ver­sity of Wis­con­sin-Madi­son konnte schon 2007 demons­trie­ren, dass ein drei­mo­na­ti­ges Medi­ta­ti­ons­trai­ning die Auf­merk­sam­keit schärft. Die Teil­neh­mer erkann­ten Zah­len, die auf einem Bild­schirm zwi­schen zahl­rei­chen Buch­sta­ben ver­steckt sind, schnel­ler als vor dem Trai­ning. Und Sara Lazar vom Mas­sa­chu­setts Gene­ral Hos­pi­tal in Bos­ton berich­tete, dass sich das Trai­ning sogar in der Mor­pho­lo­gie des Gehirns nie­der­schlägt. Der Hirn­scan­ner zeigte, dass es den Man­del­kern schrump­fen lässt, eine Struk­tur im Gehirn, die unter ande­rem an der Steue­rung von Angst betei­ligt ist. Zugleich hatte die graue Sub­stanz in Berei­chen des Gehirns zuge­nom­men, die zum Bei­spiel mit Mit­ge­fühl asso­zi­iert sind.

„Das Gehirn ist in der Lage, sich zu ver­än­dern, und so wie wir eine neue Sport­art ler­nen, kön­nen wir auch Fähig­kei­ten wie Auf­merk­sam­keit oder Mit­ge­fühl trai­nie­ren“, sagt Richard David­son. „Das ist kein Voodoo.“

So sieht das auch Tania Sin­ger: „Die Frage ist eigent­lich nicht mehr, ob Medi­ta­tion einen Effekt hat, son­dern wel­che Medi­ta­tion wel­chen Effekt hat, wie groß der ist und wie lange es dau­ert, bis er sich ein­stellt.“ Genau das unter­sucht sie in ihrem Pro­jekt, an dem 17 Medi­ta­ti­ons­leh­rer und 160 Pro­ban­den in Leip­zig und Ber­lin betei­ligt sind. Die Teil­neh­mer haben neun Monate lang… Im Ori­gi­nal in der Süd­deut­schen weiterlesen

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