Gelesen: „Redefallen: Atmen statt Ähm sagen“
Im Blog karrierebibel.de kommt Sprecherin und Rhetoriktrainerin Isabella García zum Thema klassische Redefallen. Sie ist Diplomsprecherin und Rhetoriktrainerin mit Schwerpunkt freie Rede. Wir lesen:
Sie selbst arbeitete über zehn Jahre als Radiomoderatorin bei R.SH, dem NDR und moderiert immer noch im Fernsehen bei noa4. Zu ihren Kunden gehören unter anderen Peeck & Cloppenburg, Siemens, Commerzbank und der Hessische Rundfunk. Vor kurzem ist ihr erstes Rhetorik-Hörbuch erschienen: „Ich rede – Kommunikationsfallen und wie man sie umgeht“.
und weiter:
Frau Garcia, in Ihrem Hörbuch thematisieren sie klassische Rhetorikfallen – etwa, dass manche mit ihrer Stimme am Ende eines Satzes immer oben bleiben, so kein Ende finden und sich um Kopf und Kragen reden. Was ist so schlimm daran?
Sagen wir so: Es ist nicht schlimm, aber ungünstig. Wenn wir eine Aussage – durch die Betonung – wie eine Frage formulieren, dann wirkt die Aussage nicht überzeugend. Es ist so als stelle man sich selbst in Frage. Ich habe immer wieder Teilnehmer bei mir, die sagen: Ich habe in dem Meeting etwas gesagt, aber niemand hat es gehört und niemand ist darauf eingegangen. Als dann zehn Minuten später ein Kollege genau dasselbe gesagt hat, meinten alle: Wow, geniale Idee! Daraufhin werde ich gefragt, woran das liegen könnte. Und meist liegt es daran, dass derjenige seinen Vorschlag wie eine Frage betont hat. Und das wird in einer großen Diskussionsrunde so gut wie nie ernst genommen.
Für viele Interviews gilt dieses Mit-der-Stimme-oben-bleiben jedoch als Kniff, um das Gespräch zu steuern. Der Interviewer fällt einem nicht ins Wort, weil er vermutet, dass noch mehr kommt. Und im Fernsehen oder Radio lassen sich solche Statements schlechter auf eine einzige Aussage zusammenschneiden.
Die Praxis zeigt, dass Aussagen inzwischen trotzdem geschnitten werden und dann völlig blöd klingen, wenn die Stimme oben bleibt. Es ist ein Irrglaube, dass man nicht unterbrochen werden kann, wen man mit der Stimme oben bleibt. Bandwurmsätze sind kein Garant dafür, in einem fort …