Bergsee

Gele­sen im Mana­ger Maga­zin: „Das neue schwa­che Geschlecht – Warum Män­ner ins Stimm­trai­ning rennen“

Gele­sen im Mana­ger Maga­zin: „Das neue schwa­che Geschlecht – Warum Män­ner ins Stimm­trai­ning rennen“

Das Mana­ger Maga­zin packt ein Thema an. Das Thema Mann im Busi­ness. Kraft­los steht er da, seine Unklar­heit drückt sich stimm­lich, sprach­lich und deut­lich in der Kör­per­spra­che aus. Autorin Karin Seven arbei­tet als Schau­spie­le­rin in Film und Fern­se­hen, steht auf deut­schen und ame­ri­ka­ni­schen Büh­nen und ist als Spre­che­rin für Syn­chron und Hör­funk tätig. Sie schreibt:

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 „Viele „ähems“ und „viel­leichts“, hohe, brü­chige Stim­men, eine gehemmte Kör­per­spra­che – bei der Selbst­prä­sen­ta­tion im beruf­li­chen Kon­text ist für viele Män­ner noch Luft nach oben.

Seit eini­gen Jah­ren gibt es einen Wan­del auf deut­schen Prä­sen­ta­ti­ons­büh­nen. Aber nicht nur dort. Das ehe­mals schwa­che Geschlecht strebt ambi­tio­niert nach vorne und zeigt ent­schie­den Women-Power, auch wenn die beruf­li­che Gleich­be­rech­ti­gung noch viel zu wün­schen übrig lässt. Wäh­rend Frauen ent­schie­den Prä­senz zei­gen, schwä­cheln die Män­ner und wir­ken unent­schlos­sen. Einst waren Män­ner die Macher, Beschüt­zer, Ver­sor­ger mit kla­ren Auf­ga­ben, diese Rolle hat­ten sie ebenso lange aus­ge­füllt wie Frauen am hei­mi­schen Herd saßen. Mann kannte sich aus mit männ­li­chen Kommunikationsmustern.

Die Spiel­re­geln hie­ßen: mit lau­ter Stimme wirst Du gehört, mit Power-Posen gese­hen, über Erfah­rung und Ver­ant­wor­tung schaffst Du Dir Selbst­wert und Anse­hen! Die­ses Wis­sen steckte den Män­nern Jahr­tau­sende im Kör­per­ge­dächt­nis und war jeder­zeit abruf­bar. Kräf­tig, stark, laut, reso­nant, kör­per­lich raum­fül­lend. Beein­dru­ckend. Jetzt pre­schen die Frauen vor. Mit ebenso kla­rer und ziel­ori­en­tier­ter Kom­mu­ni­ka­tion und einem star­ken Auf­tritt. Hin­ge­gen tre­ten die Män­ner auf beruf­li­chem Par­kett heute ver­hal­te­ner auf und sind weni­ger bereit, Ver­ant­wor­tung zu über­neh­men. Sie haben mehr Angst vor Feh­lern und schaf­fen es kaum, sich klar zu posi­tio­nie­ren. Viele wir­ken unent­schie­den, ihre innere wie äußere Hal­tung ist zurück­ge­nom­men. Selbst­zwei­fel machen sich breit. Diese Ver­un­si­che­run­gen beein­flus­sen Kör­per­spra­che und Stim­men der Männer.

Die Stim­men rut­schen hoch

Als Coach und Trai­ne­rin in den Berei­chen Per­sön­lich­keits­ent­wick­lung und star­ker Auf­tritt nehme ich zuneh­mend das fol­gende Phä­no­men wahr: Wäh­rend Frauen über die letz­ten Jahre kla­rere, reso­nan­tere und tie­fere Stim­men und bestim­mende Kör­per­ges­ten ent­wi­ckeln, kommt es bei der jün­ge­ren Män­ner­ge­ne­ra­tion zu einer Ver­än­de­rung in die ent­ge­gen­ge­setzte Rich­tung. Auf männ­li­cher Seite kon­sta­tiere ich zuneh­mend hoch­ge­rutschte Stim­men. Höher, dün­ner und brüchiger.

Die Spra­che wirkt dadurch weni­ger getra­gen, die Bot­schaf­ten kom­men kraft­los an. Ihre Unsi­cher­heit zeigt sich neben der Ton­la­gen, auch im Gebrauch vie­ler „ähms“ „viel­leichts“ und ande­ren Füll­wör­tern. Bis­her waren es einzig…“


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